Schüttgutdichte
Anders als bei klassischen Fluiden hängt die Dichte von Schüttgütern in starkem Maße von der Wirkung äußerer mechanischer Kräfte in Form von Spannungen, Stößen oder Vibrationen ab. Man unterscheidet deshalb je nach den im betreffenden Prozeß auftretenden Beanspruchungen verschiedene Arten der Schüttgutdichte. Ihre Bestimmung erfolgt mittels eines Meßgefäßes bekannten Volumens und Auswiegen der Masse. Dieses wird mit einem Aufsatz versehen, um zunächst ein größeres Volumen einfüllen zu können, welches nach Entfernen des Aufsatzes mit einem Abstreifer exakt auf das eigentliche Meßvolumen reduziert wird
lockere Schüttdichte RHOo
Bei der Bestimmung der lockeren Schüttdichte wird das Schüttgut so vorsichtig wie möglich in das Meßgefäß eingefüllt. Dies geschieht z.B. über einen Rieseltrichter oder ein Sieb.
Fließdichte RHOF
Diese Schüttgutdichte stellt sich beim zweiachsigen stationären Fließen in einer Scherzelle ein (siehe Fließverhalten von Schüttgütern).
Klopfdichte RHOK
Das locker gefüllte Meßgefäß mit Aufsatz wird auf einem exzentergetriebenen Tisch vertikalen Fallstößen geringer Frequenz ausgesetzt. Dabei verdichtet sich die Schüttung auf die Klopfdichte, die nach dem Abstreifen ebenfalls durch Wägung bestimmt wird. Der Grad der Verdichtung hängt von der Elastizität der Unterlage und der Fallhöhe (Fallverzögerung) sowie der Zahl der Fallstöße ab.
Vibrationsdichte RHOV
Hier erfolgt die gleiche Prozedur unter Verwendung eines vertikalen schwingenden Tisches (siehe Klopfdichte). Es ergibt sich eine Abhängigkeit der Verdichtung von Schwingungsfrequenz,-amplitude und -beschleunigung.
einaxiale Verdichtbarkeit
Mißt man die Schüttgutdichte in Abhängigkeit einer von außen einwirkenden Normalspannung, so erhält man die Verdichtungskurve. Diese einfach durchzuführende Meßprozedur liefert neben dem quantitativen Dichteverlauf noch qualitative Aussagen zu Veränderungen der Packungsstruktur.